Der Odenwald blüht: Ein Projekt der Odenwald-Stiftung

Im Rahmen des Projektes „Der Odenwald blüht“ stellt in diesen Tagen die Odenwald-Stiftung interessierten Kindergärten, Schulklassen und Gruppen aller Altersklassen eine Tüte mit Wildblumensamen zur Verfügung. Der einjährige und zweijährige Samen reicht für etwa 4 m². Eine Anleitung zur Bodenvorbereitung und Aussaat wird mitgeliefert. Interessenten können sich beim Vorsitzenden der Odenwald-Stiftung, Horst Schnur, Beerfelden-Olfen, unter Telefon 06068-2519, oder bei der Geschäftsstelle der Odenwald-Stiftung, Detlef Kuhn, Erbach, Marktplatz 1, 06062-70209, angefordert werden. Die Odenwald-Stiftung räumt ein, dass die Realisierung des Projektes „Der Odenwald blüht“ nicht einfach ist. Schwierig ist es deshalb, weil der Erfolg sich nicht unmittelbar einstellt und etwas Geduld erforderlich ist. Die Akteure müssen bereit sein, in Vegetationsperioden zu denken und sich mit den Umständen des Jahreslaufs in der Natur zu befassen. Im vergangenen Jahr hatte sich Helmut Breithaupt von dem Anliegen der Stiftung begeistern lassen und auf eigene Kosten in Asselbrunn eine bunte Blumenwiese mit Wildblumen angelegt. Zuvor hat er den Boden aufbereitet und schließlich mit reichlich einjährigen und zweijährigen Wildblumensamen eingesät. Die Samen waren gut aufgegangen und die Blumenwiese hatte sich in romantischer Farbenpracht präsentiert. Erst im späten Herbst wurde die Wiese gemäht, nachdem die Pflanzen ausgesamt hatten. Helmut Breithaupt hatte sich der Idee der Odenwald-Stiftung auch deshalb aufgeschlossen, weil die akkurate Rasenspflege sich für das Auge überall dort wohltuend als Alternative ergänzen lässt, wo Straßenböschungen und geeignete Grundstücke eine bunte Blumenpracht aufnehmen können. Er setzt seine Aktivität auch im laufenden Jahr fort und hat bereits eine Reihe von Interessenten für die Idee begeistern können.


In diesem Sinne lobt die Odenwaldstiftung die Projekte für Schulklassen und Bürgergruppen aus, die Interesse haben, an Straßenböschungen oder Randstreifen eine bunte Begleitflora mit Wildblumen anzulegen. Dies setzt natürlich die Abstimmung und Zustimmung der Eigentümer voraus. Die Streifen werden im Rhythmus des Mähens besonders eingeordnet und ausgenommen wie sie abgeblüht haben. Erwünscht ist, das Projekt zu dokumentieren und die Entwicklung in den verschiedenen Vegetationsperioden mit Fotos, Zeichnungen und Tabellen festzuhalten. Bewertet werden auch Beobachtungen mit Messergebnissen der ph-Werte und der Feuchtigkeit, des Pflanzenwuchses und der Blüten. Da die Wildblumenwiesen sowohl Schmetterlinge als auch Bienen anziehen, sind auch entsprechende Naturbeobachtungen in dieser Hinsicht wünschenswert. Die Projekte sollten nach einem Jahr ausgewertet und gegebenenfalls modifiziert werden.

Die teilnehmenden Schulklassen und Gruppen, die bereit sind, Geduld über mehrere Vegetationsperioden aufzubringen, erhalten entsprechende Samen von der Odenwald-Stiftung. Sofern Sponsoren bereit sind, dieses Projekt zu begleiten oder Patenschaften zu übernehmen, um die Gruppen zu beraten, werden diese gebeten, sich bei der Odenwald-Stiftung zu melden. Die Preise vergibt die Odenwald-Stiftung an Schulklassen der verschiedenen Jahrgangsstufen und an Erwachsenengruppen. Interessant ist, die gegenwärtig aufkommende Diskussion in der Fachwelt zu verfolgen, wo über Alternativen zur „Vermaisung“ der Landschaft durch Mais-Monokulturen für Biogasanlagen nachgedacht wird und im Sinne der Artenvielfalt Blumenäcker ins Gespräch gebracht werden, die für das Auge naturverbundener Menschen ebenso attraktiv ist wie für Wildtiere und die Vielfalt von Insekten.